Der Tuner-Einschub ZPV-E1 arbeitet im Bereich von 10 Hz(!) bis 50 MHz. Er hat zwei BNC-Eingänge mit Oszillloskop-typischen 1 MΩ // 17 pF, wodurch man gewöhnliche Tastköpfe anschließen kann.

Die Tasten neben den Eingängen schalten eine interne Umrechnung für Teilertastköpfe 10:1 ein. Für niederohmige Messungen steckt man Durchgangsabschlüsse mit dem gewünschten Wellenwiderstand (50 Ω oder 75 Ω) auf die Eingangsbuchsen.

Der ZPV-E1 benötigt eine Synchronisation auf die Meßfrequenz, die am dritten Eingang zugeführt werden muß (kann nicht intern von Eingang A oder B kommen). Der Synchroneingang ist dabei weniger empfindlich als die Meßeingänge — das Signal kommt aber normalerweise sowieso von einem Generator. Nur die Frequenz des Synchronsignals wird ausgewertet, die Phase ist irrelevant.

Oberhalb von 25 kHz verwendet der ZPV-E1 eine klassische VCO/PLL Schaltung, um das Oszillatorsignal zur Mischung auf die 20 kHz ZF zu erzeugen. Interessant ist dagegen die Lösung für den NF-Bereich unterhalb von 25 kHz: Ein Zähler mißt die Sync-Frequenz, die CPU rechnet 20 kHz dazu, und das Oszillatorsignal wird digital in einer mit TTL-ICs aufgebauten DDS-Schaltung erzeugt. Tatsächlich, es gab vor 1980 schon DDS!

Da der ZPV immer frequenzselektiv mißt, kann man mit dem E1-Tuner und zwei Generatoren mit verschiedenen Frequenzen auch Oberwellen (Klirrfaktor) und Störfrequenzen messen, wobei die Spiegelfrequenz (40 kHz über dem Synchronsignal) nicht ausgefiltert wird. Aufgrund letzterer Einschränkung ist das fast nur im NF-Bereich interessant. Durch die oben erwähnte DDS braucht man dort nicht einmal den zweiten Generator — man kann per IEC-Bus die DDS-Frequenz programmgesteuert vorgeben.

Tuner E1 - Internal view

Innenleben des Tunereinschubs ZPV-E1 (10 Hz–50 MHz).
Die oberste Leiterplatte enthält den Frequenzzähler.

Tuner E1 - Circuit Boards

Die weiteren Leiterplatten im ZPV-E1,
oben und in der Mitte je ein Eingangskanal, unten die Oszillatorplatine.

(Bilder zum Vergrößern anklicken)

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